Gewährleistung Privatverkauf – so schützt du dich vor unangenehmen Überraschungen

Gewährleistung Privatverkauf – so schützt du dich vor unangenehmen Überraschungen

Am 25. April 2024 11:59 | 4 min Lesezeit

Du hast auf einem Flohmarkt oder über eine Online-Plattform wie Ebay etwas von einer Privatperson gekauft und stellst nun Mängel fest? Oder planst du, selbst als Privatverkäufer aktiv zu werden, und möchtest wissen, welche Rechte und Pflichten du hast? Das Thema „Gewährleistung Privatverkauf“ ist ein wichtiger Aspekt des Verbraucherrechts, der oft zu Missverständnissen führt. In diesem Artikel klären wir alle relevanten Fakten und zeigen dir anhand von Beispielen, wie das deutsche Recht in verschiedenen Situationen entscheidet.

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Fakten und Beispiele zum Thema Gewährleistung Privatverkauf

  • Im Gegensatz zum Kauf bei einem gewerblichen Verkäufer besteht bei einem Privatkauf keine gesetzliche Gewährleistungspflicht. Das bedeutet, dass der Verkäufer nicht automatisch für Mängel haftet.
  • Viele Privatverkäufer schließen in ihren Verträgen die Gewährleistung ausdrücklich aus, zum Beispiel durch Formulierungen wie „Gekauft wie gesehen“ oder „Unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung“. In diesem Fall kannst du als Käufer bei Mängeln keine Ansprüche geltend machen, es sei denn, der Verkäufer hat den Mangel arglistig verschwiegen.
  • Hat der Verkäufer einen Mangel arglistig verschwiegen, haftet er trotzdem. Beispiel: Ein Auto wird verkauft und der Verkäufer weiß, dass es einen Motorschaden hat, verschweigt dies aber. In diesem Fall kannst du als Käufer Ansprüche geltend machen.
  • Wird eine bestimmte Beschaffenheit der Ware vereinbart und ist diese nicht gegeben, dann liegt ein Mangel vor. Beispiel: Ein Gemälde wird als Original verkauft, ist aber eine Kopie.

Kann ich die Gewährleistung bei einem Privatverkauf immer ausschließen?

Ja, als privater Verkäufer hast du das Recht, die Gewährleistung auszuschließen. Das ist ein wichtiger Unterschied zum gewerblichen Verkauf, bei dem ein solcher Ausschluss nicht zulässig ist. Wenn du als Privatverkäufer die Gewährleistung ausschließen möchtest, musst du dies ausdrücklich im Vertrag festhalten. Üblich sind Formulierungen wie „gekauft wie gesehen“ oder „unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung“. Wichtig ist, dass dieser Ausschluss klar und verständlich sein muss, damit er rechtsgültig ist. Ein mündlicher Ausschluss ist in der Regel nicht ausreichend. Ein schriftlicher Vertrag, in dem der Ausschluss festgehalten wird, bietet sowohl dem Käufer als auch dem Verkäufer Sicherheit.

Was passiert, wenn ich als Käufer einen Mangel übersehen habe?

Wenn du als Käufer einen Mangel übersehen hast, kommt es zunächst auf die vertragliche Regelung an. Hat der Verkäufer die Gewährleistung nicht ausgeschlossen und den Mangel nicht arglistig verschwiegen, kannst du grundsätzlich Ansprüche geltend machen. Allerdings ist es in der Praxis oft schwierig, nachzuweisen, dass der Mangel bereits beim Kauf vorhanden war und nicht erst später entstanden ist. Hat der Verkäufer die Gewährleistung ausdrücklich ausgeschlossen, hast du in der Regel keine Ansprüche, es sei denn, es handelt sich um einen arglistig verschwiegenen Mangel. Schau daher beim Kauf genau hin und lass dich im Zweifelsfall fachkundig beraten.

Was kann ich tun, wenn der Verkäufer einen Mangel arglistig verschwiegen hat?

Hat der Verkäufer einen Mangel arglistig verschwiegen, stehen dem Käufer verschiedene Rechte zu. Er kann den Kaufpreis mindern, Schadensersatz verlangen, vom Kauf zurücktreten oder die Beseitigung des Mangels verlangen. Wichtig ist, schnell zu handeln und den Verkäufer unverzüglich über den Mangel zu informieren. In vielen Fällen lässt sich eine einvernehmliche Lösung finden. Ist dies nicht möglich, sollte Rechtsrat eingeholt werden. Ein arglistig verschwiegener Mangel stellt eine schwere Pflichtverletzung des Verkäufers dar und kann erhebliche rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Wie lange gilt die Gewährleistung bei einem Privatverkauf?

Beim Privatkauf gilt in Deutschland grundsätzlich die gesetzliche Gewährleistungsfrist von zwei Jahren ab Übergabe der Sache. Allerdings haben private Verkäufer die Möglichkeit, diese Gewährleistung im Vertrag auszuschließen. Viele Privatverkäufe erfolgen daher „unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung“. Ist ein solcher Ausschluss im Vertrag vereinbart, hast du als Käufer in der Regel keine Gewährleistungsansprüche, es sei denn, der Verkäufer hat einen Mangel arglistig verschwiegen. Prüfe daher den Vertrag im Vorfeld genau!

Was bedeutet „gekauft wie gesehen“?

Der Ausdruck „gekauft wie gesehen“ ist eine bei Privatverkäufen häufig verwendete Formulierung und bedeutet, dass der Käufer auf eigenes Risiko kauft. Mit dieser Klausel schließt der Verkäufer die Gewährleistung für sichtbare und unsichtbare Mängel aus. Der Käufer verzichtet damit auf spätere Reklamationsrechte wegen offensichtlicher Mängel. Diese Formulierung hat jedoch ihre Grenzen: Der Verkäufer kann sich nicht darauf berufen, wenn er einen Mangel arglistig verschwiegen hat. Das heißt, wenn der Verkäufer einen Mangel kannte und ihn bewusst verschwiegen hat, um den Kaufgegenstand besser darzustellen, haftet er trotzdem.

Kann ich als Käufer vom Kaufvertrag zurücktreten?

Ein Rücktritt vom Kauf ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Hat der Verkäufer einen Mangel arglistig verschwiegen oder ist eine vereinbarte Beschaffenheit nicht gegeben, kann der Käufer vom Vertrag zurücktreten. Der Rücktritt muss allerdings innerhalb einer angemessenen Frist erfolgen. Außerdem muss dem Verkäufer zunächst Gelegenheit zur Nachbesserung oder Ersatzlieferung gegeben werden. Schlägt diese fehl oder verweigert der Verkäufer diese, kann der Rücktritt erklärt werden. In der Praxis ist es oft sinnvoll, vor einem Rücktritt rechtlichen Rat einzuholen, um sicherzustellen, dass alle Voraussetzungen erfüllt sind. Am einfachsten geht das mit GarantieHeld!

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Muss der Verkäufer eine Quittung ausstellen?

Bei Privatverkäufen besteht keine gesetzliche Pflicht, eine Quittung auszustellen. Eine Quittung dient lediglich als Nachweis für die Zahlung eines bestimmten Betrags. Es ist jedoch sinnvoll, einen schriftlichen Kaufvertrag aufzusetzen, in dem alle relevanten Details festgehalten werden. Ein solcher Vertrag bietet sowohl dem Käufer als auch dem Verkäufer mehr Sicherheit als eine einfache Quittung. Insbesondere bei höherwertigen Gegenständen oder wenn besondere Vereinbarungen getroffen wurden, ist ein schriftlicher Vertrag zu empfehlen.

Fazit:

Bei der „Gewährleistung Privatverkauf“ besteht keine automatische gesetzliche Gewährleistungspflicht. Viele Privatverkäufer schließen diese zwar aus, bei arglistigem Verschweigen von Mängeln haftet der Verkäufer aber trotzdem. Eine vereinbarte Beschaffenheit muss gegeben sein. Als Käufer solltest du dir über die Bedingungen im Klaren sein und als Verkäufer ehrlich handeln.

Unsere GarantieHeld Tipps

  1. Schließe immer einen schriftlichen Kaufvertrag ab, auch bei kleinen Beträgen.
  2. Als Käufer: Prüfe die Ware vor dem Kauf gründlich.
  3. Als Verkäufer: Sei ehrlich bezüglich vorhandener Mängel, um spätere Streitigkeiten zu vermeiden.

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